Oberflächenveredelung
Es gibt viele Möglichkeiten eine Oberfläche zu veredeln. Für meine Gitarren verwende ich Folgendes ... Wachsen, offenporig matt lackieren, hochglänzend mit Nitrozellulose oder Polyester lackieren und mit Schellack polieren.
Was auch immer verwendet wird, das aufgetragene Material hat Einfluss auf den Klang der Gitarre. Vor allem spielt hier die Menge eine wichtige Rolle.
Je nach relativer Luftfeuchte verändert Holz seine Dimension. Um diese Bewegungen aushalten können, muss das aufgetragene Material elastisch sein. Aufgrund dieser elastischen Eigenschaft dämpft das Material die Schwingungen des Holzes. Nicht zu vergessen, das aufzutragende Material ist auch schwer und macht z.B. die Gitarrendecke träge. chosen will influence the sound of the guitar, and the amount of surface coating used is vital because wood changes its dimensions with the varying relative humidity. In order to withstand these movements, the surface treatment must be elastic. Last but not least, each type of surface treatment has a certain weight to it, and using too heavy a finish can make the soundboard sound dull.
Wachsen
Damit die Poren versiegelt werden und sich möglichst wenig Dreck darin festsetzen kann, grundiere ich die Gitarre z.B. mit Schellack. Dann wird das Wachs aufgetragen. Das ergibt eine offenporige, wunderschöne, seidenmatte Oberfläche, die sehr leicht wieder auszubessern ist. Das ist die leichteste und einfachste Lackierung, die ich anbiete.
Offenporig matt lackieren
Um eine Oberfläche offenporig matt zu lackieren, sind nur zwei Lackiervorgänge nötig ... erst grundieren, dann ablackieren. Diese Oberfläche ist dann schon etwas robuster als die gewachste Oberfläche, allerdings auch um eine Nuance schwerer. Sie bedeutet einen ähnlichen Arbeitsaufwand wie eine gewachste Oberfläche.
Hochglänzend lackieren
Um eine Oberfläche glänzend zu gestalten, müssen alle Poren im Holz komplett aufgefüllt und verschlossen werden. Bei den meisten Lacken wird die Oberfläche nach dem letzten Lackiervorgang noch einmal extrem fein geschliffen und auspoliert. Das erfordert eine Essentiell dickere Lackschicht als eine gewachste oder offenporig matte Oberfläche.
Dafür verwende ich zwei unterschiedliche Lacke, Nitro und Polyester.
Nitrozelluloselack trocknet nur durch das Verdunsten des Lösungsmittels und löst dadurch die darunter liegende Lackschicht wieder an. Das heißt, es ist immer wieder möglich, eine gute Verbindung zwischen altem und neuem Lack herzustellen. Diese Eigenschaft kann beim Reparieren und Restaurieren von Vorteil sein.
Allerdings sind durch den geringen Festkörperanteil sehr viele Lackiervorgänge nötig.
Meistens verwende ich Polyesterlack. Dieser Zweikomponentenlack, bestehend aus Härter und Lack, bindet etwas zeitverzögert ab. Dadurch ist Essentiell mehr Sorgfalt in der Verarbeitung erforderlich, da Fehler nicht mehr so einfach auszubessern sind.
Durch den sehr hohen Festkörperanteil ist es möglich, mit 5 dünnen Lackschichten eine wunderschöne hochglänzende Oberfläche zu gestalten.
Schellack ist die edelste Form, eine Gitarre zu lackieren.
Auf jungen Trieben der unterschiedlichsten Wirtspflanzen lebt die Lackschildlaus Kerria lacca. Sie ernährt sich vom Pflanzensaft dieser Bäume. Bei der Verdauung scheidet das befruchtete Weibchen über spezielle Lackdrüsen eine Mischung aus Körpersäften und Harz wieder aus. Dieses Harz umschließt das Weibchen und ihre Jungen. Die Mutter stirbt und die Jungläuse befreien sich nach einer gewissen Entwicklungzeit aus dieser Schutzhülle.
Diese Harzkruste wird von den Bäumen gebrochen und aufwendig weiterverarbeitet bis es bei mir auf der Werkbank landet und in Alkohol aufgelöst wird. Anschließend wird der gelöste Lack in ca. 20 Lackiervorgängen mit Hilfe eines Polierballens behutsam aufgetragen.
Ich kenne keine andere Art zu lackieren, mit der man eine hochglänzende Oberfläche erzeugen kann, die nur drei 30µm (Mikrometer) dünn ist.
Das bedeutet, eine Schellackpolitur ist aus akustischer Sicht betrachtet, die beste Art eine Gitarrendecke zu lackieren.
Natürlich hat Schellack auch Nachteile. Er ist sehr empfindlich gegenüber mechanischen Belastungen, Schweiß und sogar schon die Körperwärme eines Gitarristen macht den Lack weich.
Deshalb lackiere ich nur die Decken meiner Gitarren mit Schellack.